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Klima-Kompensation - Greenwashing für das schlechte Gewissen ?

Stammtisch - die Wahrheit hinter der Wahrheit

"Freiwillig Flüge kompensieren bringt nur was für das Gewissen, aber doch nicht für die Umwelt!"

Mit dem Flugzeug in den Urlaub oder zu einem dringenden Geschäftsmeeting und nun drückt die Flugscham, das schlechte Gewissen? Ja, das ist gut so - Fliegen ist definitiv sehr umweltschädlich.

Aber gibt es da nicht die Möglichkeit, den CO2-Ausstoß zu kompensieren? Ja, den gibt es. Atmosfair und andere haben sich darauf spezialisiert, CO2-Kompensationen zu verkaufen und somit den entstandenen Schaden wieder gut zu machen.

Aber bringt das überhaupt etwas oder ist das ganze nur moderner, überflüssiger Ablasshandel für das schlechte Gewissen?

Besser ist es nicht zu fliegen !

Kurz gesagt: gar nicht zu fliegen ist immer die bessere Wahl. Dann entstehen die Schadstoffe natürlich erst gar nicht, aber wir konzentrieren uns nun einmal auf das Thema "Kompensation"....
 

Der CO2 Kreislauf

Das Kohlendioxid in der Atmosphäre ist in einen großen globalen Kreislauf eingebettet. Und das ist erstmal gut so! Warum? Nun, Sie atmen genau in dieser Sekunde Sauerstoff ein und wenige Sekunden später Kohlendioxid aus. Nun wird in der Regel aber nicht direkt ein Baum vor Ihrer Nase stehen, der das Kohlendioxid direkt dankbar aufnimmt, Ihr Atem geht erstmal in die Atmosphäre und wird dann erst später an anderer Stelle weiterverwertet.

Dies kann nach unterschiedlichen Quellen sehr lange dauern: Jahre bis Jahrzehnte - abhängig letztendlich von der ausgestoßenen Menge an CO2. Wir merken also, der CO2-Kreislauf ist eine zähe Sache - auch ein Grund, warum man erstmal vermeiden sollte, CO2 überhaupt zu produzieren. CO2 hat eine Langzeit-Wirkung auf das globale Klima.

Schaden verursacht, an anderer Stelle Schaden verhindert?

Die CO2-Kompensationen setzen nun genau hier an: Sie haben eine bestimmte Menge CO2 freigesetzt, z.B. durch einen Flug.

Sie bezahlen nun freiwillig eine Kompensation und eine Organisation übernimmt dafür die Verantwortung, an anderer Stelle die gleiche Menge CO2 einzusparen. Ein Nullsummenspiel lediglich mit kleiner Zeitverzögerung? Also alles gut?

Leider nein: das Problem ist, dass das CO2, das der Flug verursacht hat, trotzdem sehr lange in der Atmosphäre bleibt, wenn es erst einmal da ist.
Hinzu kommt, dass durch Flugverkehr auch andere Einflüsse auf das Klima entstehen, genauer gesagt Kondensstreifen und Wolkenbildung, die sich nicht kompensieren lassen.

Zusammenfassung:

Ja, Klima-Kompensation ist sinnvoll, wenn die kompensierende Organisation zuverlässig arbeitet. Es ist deutlich besser, als mit den Schultern zu zucken und nichts zu tun. Klima-Kompensation ist aber auf jeden Fall erst die zweite Wahl! Noch viel besser ist aber auf jeden Fall, erst gar keinen CO2 Ausstoß zu verursachen.

Wichtig ist bei der Kompensation auch, dass nicht nur mit virtuellen CO2-Handelsgeschäften eine Art Pseudo-Kompensation stattfindet, sondern dass wirklich in realen Projekten zeitnah an anderer Stelle CO2 eingespart wird.

Überlegen Sie auch einfach mal, mehr (!) CO2 zu kompensieren, als der Flug verursacht hat - es liegt in Ihrer Hand!

Tipp: Klimagutscheine kann man auch verschenken

Wenn Sie auf der Suche nach einem sinnvollen, nachhaltigen Geschenk sind: Klima-Kompensation kann man auch als Gutschein verschenken - schauen Sie bei den entsprechenden Anbietern einfach mal rein.

Tipp: Kompensation von der Steuer absetzen

Oftmals lassen sich Klima-Kompensations-Zahlungen als Spende von der Steuer absetzen.
 

Lesenswertes....

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