Ja, auch das gibt es: gut gemeint, aber leider völlig daneben gegriffen. Oder aus Unwissenheit falsch eingeschätzt. Manche Dinge gelten als nachhaltig und umweltfreundlich, sind es aber leider überhaupt nicht - auch hier gilt: Augen auf!
Finger weg von "Bambus"-Bechern
Bambus? Klingt doch super. Ist doch so eine nette Pflanze, die manche im Garten stehen haben oder die man aus Urlaub oder dem Fernseher kennt. Ist doch eine tolle Idee, daraus statt aus Plastik einen Becher herzustellen. Das ist leider nur die halbe Wahrheit - die Becher bestehen aus Bambusfasern zusammengeklebt mit anderen Stoffen - in der Regel Melamin und oft auch Formaldehyd.
Nicht nur, dass die Stoffe gesundheitschädlich sind, die Becher sind nicht mal biologisch abbaubar - letztendlich handelt es sich nur um eine bestimmte Form von Kunststoff.
Nicht nur, dass die Stoffe gesundheitschädlich sind, die Becher sind nicht mal biologisch abbaubar - letztendlich handelt es sich nur um eine bestimmte Form von Kunststoff.
- 26.11.2019: Zeit Online - Schadstoffe: Kaffeebecher aus Bambus können Gesundheit gefährden | ZEIT ONLINE
Zwei Einrichtungen des Bundes warnen vor Geschirr aus Rohstoffen wie Bambusfasern oder Maismehl. Beim Einfüllen heißer Getränke können Chemikalien freigesetzt werden. - 26.11.2019: Spiegel Online - Bambus-Kaffeebecher: Bundesinstitut warnt vor Gesundheitsgefahren - DER SPIEGEL
Heißer Kaffee und heißer Tee gehören nicht in Becher aus Bambus, warnt das Bundesinstitut für Risikobewertung. Durch die Hitze können sich gefährliche Stoffe aus dem Material lösen. - 25.11.2019: Geschirr aus "Bambusware" nicht für heiße Getränke oder Speisen nutzen - BfR
Pressemeldung des Bundesinstitut für Risikobewertung - 23.07.2019: Spiegel Online - Stiftung Warentest: Becher aus Bambus geben Schadstoffe ab - DER SPIEGEL
Stiftung Warentest rät von Bechern aus Bambus ab. Die meisten Modelle enthalten Schadstoffe und lassen sich nicht recyceln. Nur ein Mehrwegbecher konnte halbwegs überzeugen. - 23.07.2019: Stiftung Warentest - Bambusbecher im Test
Finger weg von Bambus-Geschirr
Das gleiche gilt natürlich nicht nur für Becher sondern auch für Teller, Besteck und andere Dinge, die aus "Bambus-Plastik" hergestellt sind.
Übrigens: reine Bambus-Produkte (z.B. die Stiele von Zahnbürsten), sind unbedenklich!
Übrigens: reine Bambus-Produkte (z.B. die Stiele von Zahnbürsten), sind unbedenklich!
Keine kompostierbaren Müllbeutel für Bio-Müll verwenden
Kompostierbar? Hergestellt aus nachwachsenden Rohstoffen? Klingt doch erstmal gut, aber der Teufel steckt im Detail. Es gibt verschiedene Schwierigkeiten beim Einsatz dieser Beutel, deswegen sind sie auch in vielen Regionen explizit verboten. Hauptproblem: in den Kompostier-Anlagen wird Plastik aussortiert. Plastik? Ja, leider gibt es sogenannte Fehlwürfe und Plastik landet oft fälschlicherweise im Biomüll. Keine der gängigen Sortieranlagen kann normales Plastik von dem kompostierbaren Stoff unterscheiden, d.h. die Beutel werden in der Regel direkt aussortiert und doch verbrannt - es ist nichts gewonnen.
Ein anders Problem: die Beutel verstopfen manche Häcksel-Anlagen. Und als letztes: ja die Beutel verrotten, es dauert allerdings mehrere Monate, bis sie sich vollständig aufgelöst haben. Die Kompostieranlagen in Europa sind auf eine Kompostier-Zeit von wenigen Wochen ausgelegt (was für "normalen" Biomüll auch völlig ausreichend ist) - d.h. im Kompost, der am Schluss übrig bleibt, finden sich immer noch die Beutel (wenn sie es überhaupt bis hierhin schaffen).
Von daher: gut gemeint, ja, tatsächlich kompostierbar, funktioniert aber leider nicht in der Praxis.
Besser den Biomüll einfach ohne jeglichen Beutel direkt in die Tonne - fertig. Spart auch Geld für teure kompostierbare Biomüll-Beutel.
Ein anders Problem: die Beutel verstopfen manche Häcksel-Anlagen. Und als letztes: ja die Beutel verrotten, es dauert allerdings mehrere Monate, bis sie sich vollständig aufgelöst haben. Die Kompostieranlagen in Europa sind auf eine Kompostier-Zeit von wenigen Wochen ausgelegt (was für "normalen" Biomüll auch völlig ausreichend ist) - d.h. im Kompost, der am Schluss übrig bleibt, finden sich immer noch die Beutel (wenn sie es überhaupt bis hierhin schaffen).
Von daher: gut gemeint, ja, tatsächlich kompostierbar, funktioniert aber leider nicht in der Praxis.
Besser den Biomüll einfach ohne jeglichen Beutel direkt in die Tonne - fertig. Spart auch Geld für teure kompostierbare Biomüll-Beutel.