Während klassische Energieverbraucher und Umweltverschmutzer wie der Autoverkehr, Stahl- Aluminium und Chemiewerke immer mehr ins Auge der Öffentlichkeit geraten, wird oft vernachlässigt, dass der Betrieb des weltweiten Internets ebenfalls mittlerweile zu einem bedeutenden Energieverbrauchsfaktor angewachsen ist.
Man findet beim Recherchieren übrigens recht unterschiedliche Zahlen - das liegt aber daran, dass manchmal nur der Verbrauch der Rechenzentren berücksichtigt wird, aber eigentich natürlich auch der Verbrauch der gesamten Infrastruktur, der Stromverbrauch in Büros und auch der Stromverbrauch zu Hause (Router, Streaming, Smartphones, Home-Office, Notebooks....) mit einkalkuliert werden muss. Je nachdem, was ausgewertet wurde, weichen die Zahlen ab.
Für das Jahr 2005 wurde weltweit von einem Energieverbrauch von 123 Milliarden Kilowattstunden nur für den Betrieb der Infrastruktur für das Internet ausgegangen, 2017 waren es dann schon nach Schätzungen 350 Milliarden Kilowattstunden.
Wieviel Strom braucht das Internet?
2019 geht man davon aus, dass das Internet und die gesamte benötigte Infrastruktur allein in Deutschland etwa 55 Milliarden Kilowattstunden Energie benötigt hat. Zum Vergleich: Im Jahr 2003 wurden in Deutschland etwa 6,8 Milliarden Kilowattstunden elektrischer Strom für den Betrieb des Internets benötigt, für das Jahr 2010 gingen Schätzungen von einem Energiebedarf des Internets von 31,3 Milliarden Kilowattstunden nur in Deutschland aus. Die Entwicklung ist also recht eindeutig.Man findet beim Recherchieren übrigens recht unterschiedliche Zahlen - das liegt aber daran, dass manchmal nur der Verbrauch der Rechenzentren berücksichtigt wird, aber eigentich natürlich auch der Verbrauch der gesamten Infrastruktur, der Stromverbrauch in Büros und auch der Stromverbrauch zu Hause (Router, Streaming, Smartphones, Home-Office, Notebooks....) mit einkalkuliert werden muss. Je nachdem, was ausgewertet wurde, weichen die Zahlen ab.
Für das Jahr 2005 wurde weltweit von einem Energieverbrauch von 123 Milliarden Kilowattstunden nur für den Betrieb der Infrastruktur für das Internet ausgegangen, 2017 waren es dann schon nach Schätzungen 350 Milliarden Kilowattstunden.
Warum wird hier von Kilowattstunden geredet?
Das kennt man einfach von der heimischen Stromrechnung und vielleicht bekommt man so ein Gespür dafür, von was für Unmengen Energie eigentlich die Rede ist - daher wird hier diese Einheit verwendet. In offiziellen Studien wird meistens von Terawattstunden gesprochen - was das heißt? Kurz: Das ist echt viel Strom, der da benötigt wird...
Das kennt man einfach von der heimischen Stromrechnung und vielleicht bekommt man so ein Gespür dafür, von was für Unmengen Energie eigentlich die Rede ist - daher wird hier diese Einheit verwendet. In offiziellen Studien wird meistens von Terawattstunden gesprochen - was das heißt? Kurz: Das ist echt viel Strom, der da benötigt wird...
1 Terawattstunde
= 1 Milliarde Kilowattstunden
= 1 Milliarde Kilowattstunden
- 10.02.2021: So viel Energie verbraucht das Internet - quarks.de
Das Internet verbraucht Energie. Den Meisten von uns ist das gar nicht bewusst. Eine Suchanfrage hier, ein paar Folgen einer Serie da.
"Grüne Rechenzentren"
- 20.07.2021: Grüne Rechenzentren an der Nordsee? Eine Geschichte aus Europa - brand eins online
Deutschlands erstes Rechenzentrum, das mehr CO2 bindet, als es erzeugt, steht an einem Ort, der auf keiner IT-Karte verzeichnet ist.
Grüne Rechenzentren: Nutzung der Abwärme
Läuft Ihre Internetseite mit regenerativen Energien?
Ein Projekt aus Deutschland und den Niederlanden ermöglicht es, zu überprüfen, ob der Hoster einer Internetseite mit regenerativen Energien arbeitet, probieren Sie es einfach einmal aus
Energiebedarf der "Cloud"
....- 01.03.2021: Datenmüll verschwendet Strom einer Millionenstadt - bis 2025 droht der GAU - FOCUS Online
Fotos, Videos, Dokumente: Weil Speicher so billig ist, löscht niemand mehr Daten. Der Berg an Datenmüll wird immer größer und frisst in einem Jahr mittlerweile so viel Strom wie halb Berlin. - 29.12.2020: Spiegel Online - Blauer Engel: Von 177 Rechenzentren des Bundes ist nur eins besonders umweltfreundlich - DER SPIEGEL
Der Bund will weniger Rechenzentren betreiben, die verbleibenden sollen umweltschonend arbeiten. Nach SPIEGEL-Informationen klappt das bisher nicht. Die Linke spricht von »zweifachem Versagen«. - 29.12.2019: Spiegel Online - 36C3 in Leipzig: Was das Internet mit dem Klimawandel zu tun hat
Überladene Websites, endlose Videostreams: Das Netz hat seinen Anteil am Klimawandel, auch durch Katzen-GIFs. Auf dem Hackerkongress 36C3 erzählt ein Entwickler, wie ein nachhaltigeres Web aussehen könnte. - 28.12.2019: Klickscham: Wie viel CO2 Streaming und Googlen verursacht und welche Lösungen es gibt - Gerechtigkeit - bento
Mama fotografiert die Plätzchenrezepte für den WhatsApp-Familienchat ab, der Kollege empfiehlt die neue Netflix-Politserie, am Abend googeln... - 09.05.2018: CO2-Abdruck: Jede Sekunde googeln verbraucht 23 Bäume - Dlf Nova
Für ihr Projekt CO2GLE hat die Netzkünstlerin Joana Moll den CO2-Abdruck von Google ausgerechnet. Hinter der Suchmaschine stecken unzählige Serverfarmen. - 08.09.2011: Spiegel Online - Suchmaschinenriese: Google verbraucht so viel Strom wie eine Großstadt
Google verabschiedet sich von einem Geheimnis: Der Stromverbrauch der Datenzentren des Konzerns liegt bei 260 Millionen Watt, berichtet die "New York Times" - genug, um eine ganze Großstadt zu versorgen. Dank seiner Angebote ließe sich aber auch viel Energie sparen, sagt der US-Internetgigant.
Wieviel Strom verbraucht ein über das Internet übertragenes Gigabyte an Daten?
Es ist eine spannende Frage, wieviel Strom ein über das Internet übertragenes Gigabyte an Daten verbraucht. Die Frage ist auch in sofern spannend, da sich durch geschickte Programmierung die Datenmenge oft relativ schnell und einfach deutlich senken lässt. Vor 2020 hatte ich hierzu nur spärliche Informationen im Internet gefunden - mittlerweile beschäftigt das Thema aber immer mehr.2021 findet sich im Internet die Angabe, dass für 1 GB übertragene Daten laut einer internationalen Studie 0,06 kWh Energie benötigt werden.
Nicht so viel? Bereits 2018 wurde eine Studie veröffentlicht, die besagt, dass jeden Tag (!) weltweit 2,5 Milliarden Gigabyte neu erzeugt werden. Um nur diese neu erzeugten Daten in ein Rechenzentrum zu übertragen (und das ist ja nur ein Bruchteil des gesamten Datenaufkommens) wären das sage und schreibe 150 Millionen Kilowatt-Stunden Energie. Kann doch gar nicht sein? Na ja, leider doch: pro Tag wurden 2020 in Deutschland im Schnitt 1,34 Terrawatt-Stunden verbraucht. 1 Terrawatt-Stunde entspricht dabei 1 Milliarde Kilowattstunden. Einfach nur einmal um die Relationen aufzuzeigen.
Jedes Gigabyte muss vereinfacht gesagt auf dem Server erst einmal von der Festplatte (oder Hauptspeicher oder sonstigem Zwischenspeicher) gelesen werden, dann wird diese Datenmenge in der Regel von einem oder mehreren Programmen auf dem Internet-Server "irgendwie" bearbeitet und abschließend über das Netzwerk des Internets zum Empfänger geschickt. Auch auf dem Weg zum Empfänger passiert unser Gigabyte an Daten viele Zwischenstationen und wird überall empfangen und weitergeschickt. All diese Stationen benötigen Strom zur Bearbeitung dieser Datenmenge.
Reduziert man pro Website die Datenmenge lediglich z.B. ein Kilobyte, summiert sich das bei den Milliarden Abrufen von Internetseiten täglich sehr schnell zu einer beachtlichen Menge eingesparten Datentransfers.
Den Gedanken, hier auch anzufangen zu sparen (mal davon abgesehen, dass auch die Ladezeiten natürlich dadurch etwas verbessert würden), finde ich persönlich als hauptberuflicher Programmierer nicht uninteressant.
Und nein: es sind nicht nur Peanuts: aufgrund der gigantischen Datenmenge, die jeden Tag übertragen wird, macht das einen großen Unterschied.
Ressourcenverbrauch: Herstellung von Computern, Netzwerkgeräten etc.
- 04.07.2024: Zeit Online - Ökobilanz der Chipindustrie: Die schmutzige Seite der Chipherstellung
Mikrochips gelten als "Rohstoff des Jahrhunderts", Firmen wie Intel und TSMC bauen neue Fabriken in Deutschland. Dabei gerät der ökologische Fußabdruck in Vergessenheit.
Der Energiehunger der künstlichen Intelligenz
- 22.06.2024: Zeit Online - Künstliche Intelligenz: Die neuen Stromfresser
Künstliche Intelligenz verbraucht Unmengen an Energie. Die Techgiganten könnten das Problem für sich lösen - zum großen Schaden für alle anderen.
Lesenswertes:
- 03.03.2020: Spiegel Online - Svenja Schulze nennt 72 Maßnahmen für "grüne" Digitalisierung - DER SPIEGEL
Smartphones, Streaming, Rechenzentren - die Digitalisierung ist ressourcenintensiv und damit potenziell klimaschädlich. Umweltministerin Svenja Schulze hat Fachleute einen Katalog mit Gegenmaßnahmen erstellen lassen. - 16.01.2020: Spiegel Online - Microsoft will eigenen CO2-Fußabdruck bis 2050 "beseitigen" - DER SPIEGEL
Neue Klimaschutz-Ambitionen bei Microsoft: Der Konzern will in den nächsten Jahrzehnten seinen gesamten CO2-Ausstoß wiedergutmachen. Dazu setzt das Unternehmen auch auf Technik, die noch nicht existiert.
Quellen
- Wikipedia: Internet#Energieverbrauch
[1.2.2009] - Entwicklung der spezifischen Kohlendioxid-Emissionen des deutschen Strommix 1990-2010 und erste Schätzungen 2011
[1] Umweltbundesamt / Redaktion Fachgebiet I 2.5 Energieversorgung- und Daten (2012). Entwicklung der spezifischen Kohlendioxid-Emissionen des deutschen Strommix 1990-2010 und erste Schätzungen 2011. Verfügbar unter http://www.umweltbundesamt.de/energie/ar chiv/co2-strommix.pdf [25.7.2012]